Komplikationen vermeiden dank Soft-Tissue Seal

Langfristige Mundgesundheit durch maximierte Weichgewebsanhaftung
Da sich Zahnimplantate zum Teil im Körperinneren von Patienten und zum Teil in deren Mundhöhle befinden, stellt das sie umgebende Weichgewebe eine entscheidende Verteidigungsbarriere gegen Angriffe von bakteriellen Erregern aus der Außenwelt dar. Je stärker die Anhaftung von Weichgewebe an Zahnimplantate ist, desto schwerer haben es pathogene Bakterien in der Mundhöhle, am Implantat vorbei in das tieferliegende Gewebe einzudringen, wo sie unter anderem periimplantäre Entzündungen und marginalen Knochenabbau begünstigen würden.
Für die langfristige Mundgesundheit von Implantatpatienten wäre es demnach entscheidend, würde sich ihr Weichgewebe so fest wie möglich mit ihren Implantaten verbinden. Allerdings waren synthetisch hergestellte Implantatmaterialien bislang lediglich in der Lage, eine Anhaftung von Weichgewebe zu erzielen und keine vollständige und nachhaltige Verbindung mit diesem zu erreichen. Das Patent™ Implantatsystem nimmt hier eine Vorreiterrolle ein: Dem Schweizer Innovationszentrum Zircon Medical Management ist es dank einzigartiger Designfaktoren, eines materialwissenschaftlichen Grundverständnisses sowie eines patentierten Herstellungsverfahrens gelungen, in Form eines neuartigen Verbundes eine festere Weichgewebsanhaftung um Patent™ Implantate zu erzielen. Dieser „Soft-Tissue Seal“ verhindert das Eindringen von pathogenen Bakterien aus der Mundhöhle in das Körperinnere. Dadurch können biologische Spätkomplikationen wie Periimplantitis oder marginaler Knochenverlust reduziert oder sogar verhindert werden (Abb. 1).

Einzigartige Kombination aus Design und Material

Das Patent™ Implantatsystem bedient sich einer einzigartigen Kombination aus Design und Material, die es dem periimplantären Weichgewebe ermöglicht, weitgehend reizfrei und ungestört von bakteriellen Erregern, fest am Implantat zu haften und eine Manschette zu bilden. Der transgingivale Anteil des Patent™ Implantats ist maschiniert und erfährt im Gegensatz zu seinem hochrauen enossalen Anteil nach dem Fräsen keine weitere Oberflächenbehandlung und bietet somit ideale Oberflächeneigenschaften für die Anhaftung von Weichgewebe. Darüber hinaus vermeidet das Patent™ Implantat mit einem Soft-Tissue-Level-Design die Gefahren eines bakterienanfälligen subgingivalen Mikrospalts, der sich nachweislich negativ auf die Hart- und Weichgewebsintegrität auswirken würde [1-4]. Die Implantatplatzierung auf Gingivaniveau positioniert die Implantat-Abutment-Grenze epigingival und somit in einem kontrollierbaren und mundhygienisch pflegbaren Bereich. Nicht zuletzt ist auch das Implantatmaterial für die unschlagbare Weichgewebsintegration des Patent™ Implantats entscheidend: Das für die Herstellung verwendete Yttrium-stabilisierte Zirkoniumdioxid hat sich aufgrund seiner besonderen Gewebefreundlichkeit und hohen Bruchfestigkeit als Goldstandard unter allen verfügbaren Implantatkeramiken etabliert..
Histologische Untersuchungen zeigten nach acht Wochen ein völlig entzündungsfreies Weichgewebe – trotz Anlagerung von Plaque. Die Beobachtung wurde im Rahmen er präklinischen Studie zur Knocheneinheilung von Patent™ Implantaten gemacht [5].
Histologische Untersuchung eines inserierten Patent™ Implantats zeigt den festen Soft Tissue Seal nach vier Wochen Einheilung (© Peter Schüpbach).
Brüll et al. berichten in ihrer 3-Jahresstudie indes von stabilem und gesundem Hart- und Weichgewebe um Patent™ Implantate [6]. Auch berichten sie von deutlich flacheren Taschentiefen um die untersuchten Implantate als um die natürlichen Zähne derselben Patienten sowie davon, dass um die Implantate weniger Blutung auf Sondierung auftrat [6]. Becker et al. hingegen berichten in ihrer 2-Jahresstudie von einem Zuwachs an keratinisierter Gingiva um integrierte Patent™ Implantate nach 24 Monaten [7]. Der klinische Langzeitnutzen des Soft-Tissue Seals um Patent™ Implantate ist ebenfalls wissenschaftlich dokumentiert: Prospektive und retrospektive Langzeitstudien zu Patent™ Implantaten berichten von gesundem Hart- und Weichgewebe, stabilen marginalen Knochenniveaus (Abb. 3) sowie von einer Periimplantitis-freien Implantatfunktion nach bis zu zwölf Jahren [8, 9].



Fazit

Um die Mundgesundheit von Implantatpatienten nachhaltig unterstützen zu können, sind Behandler dazu angehalten, sich laufend über technologische Neuerungen zu informieren und ausschließlich Medizinprodukte einzusetzen, dessen klinischer Erfolg mit wissenschaftlichen Langzeitdaten unterfüttert ist. Die vielsprechenden Beobachtungen, die im Rahmen der erwähnten Studien gemacht wurden, lassen nicht nur den Schluss zu, dass das Risiko von biologischen Komplikationen dank des Soft-Tissue Seals um Patent™ Implantate reduziert wird. Mehr noch: Der einzigartige Seal scheint zu verhindern, dass biologische Spätkomplikationen wie Periimplantitis oder marginaler Knochenverlust überhaupt erst entstehen. Angesichts der beeindruckenden Studienergebnisse werden derzeit weitere Untersuchungen durchgeführt, die sich gezielt mit dem klinischen Phänomen des „Soft-Tissue Seals“ befassen.

References:
1.    Nothdurft, F. P., Fontana, D., Ruppenthal, S., May, A., Aktas, C., Mehraein, Y., Kaestner, L. (2015). Differential behavior of fibroblasts and epithelial cells on structured implant abutment materials: A comparison of materials and surface topographies. Clinical Implant Dentistry and Related Research, 17, 1237–1249.
2.    Glauser R, Schüpbach P. Early bone formation around immediately placed two-piece tissue-level zirconia implants with a modified surface: an experimental study in the miniature pig mandible. Poster presented at: Implant dentistry for all: honoring the past—treasuring the present—shaping the future. Academy of Osseointegration 2022 Annual Meeting; 2022 Feb 25; San Diego, CA.
3.    Brüll F, van Winkelhoff AJ, Cune MS. Zirconia dental implants: a clinical, radiographic, and microbiologic evaluation up to 3 years. Int J Oral Maxillofac Implants. 2014 Jul-Aug;29(4):914-20. doi: 10.11607/jomi.3293.
4.    Becker J, John G, Becker K, Mainusch S, Diedrichs G, Schwarz F. Clinical performance of two-piece zirconia implants in the posterior mandible and maxilla: a prospective cohort study over 2 years. Clin Oral Implants Res. 2017 Jan;28(1):29–35. doi: 10.1111/clr.12610.
5.    Karapataki S, Fahrenholtz H, et al. Peri-implantitis and zirconia implants: results after five and up to 12 years of function. In preparation.
6.    Becker J, et al. Clinical performance of two-piece zirconium implants in the posterior mandible and maxilla: a prospective cohort study over nine years. In preparation.
Die überlegene Einheilung des Patent™ Implantatsystems
Ein Interview mit Dr. Roland Glauser, Schweiz