Weitere Langzeitstudie: Keine Periimplantitis um zweiteilige Patent™ Implantate

Neue 5- bis 12-Jahresdaten der Universität Graz
  • Kein Fall von Periimplantitis um zweiteilige Patent™ Implantate nach bis zu 12 Jahren[1]
  • Selbst kompromittierte Patienten zeigten nur geringe biologische und keine prothetischen Komplikationen
  • Langzeitdaten bestätigen klinische Performanz des zweiteiligen Patent™ Implantatsystems[1,2]

Keine Periimplantitis nach bis zu 12 Jahren – so das bedeutendste Ergebnis einer aktuell im International Journal of Oral & Maxillofacial Implants publizierten Langzeitstudie der Medizinischen Universität Graz. Die unabhängige Studie bestätigt damit erneut die klinische Performanz des zweiteiligen Patent™ Implantatsystems (Abb. 1 links).[1]

Das Team um Dr. Sofia Karapataki untersuchte 39 Patienten mit 91 Implantaten nach 5 bis zu 12 Funktionsjahren auf biologische Komplikationen. Biologische Komplikationen wie Infektionen der Weich- und Hartgewebe um Implantate sind weit verbreitet: Bei etwa 43 bis 47 % der Patienten und 29 % der Implantate tritt Perimukositis auf, die sich in geschätzten 50 % der Fälle zu einer Periimplantitis ausweitet.[3,4] Einmal aufgetreten ist Periimplantitis schwer behandelbar und endet in vielen Fällen im Implantatverlust.[5] Im Gegensatz zur allgemeinen Prävalenz stehen die Ergebnisse von Dr. Karapataki und Kollegen – und das nicht allein: Sie bestätigen die positiven Befunde einer Ende 2022 im Clinical Oral Implants Research erschienenen klinischen Langzeitstudie, die um zweiteilige Patent™ Implantate nach 9 Jahren Funktion ebenfalls keine Periimplantitis fand.[2]

Erfolgsrate von 100 Prozent

Keines der 91 Implantate musste entfernt werden. Es gab keinerlei prothetische und nur geringe biologische Komplikationen: Lediglich drei Patienten (7,7 Prozent, 9 Implantate) zeigten Symptome einer Perimukositis. 5 bis 12 Jahre nach der Implantation trat kein einziger Periimplantitis-Fall auf. Bei 36 Patienten (81 Implantate) wurden gesunde Weichgewebe beobachtet (Abb. 2 unten). Bei 85 von 91 Implantaten wurde kein marginaler Knochenverlust (MBL) bzw. nur leichte Veränderungen des Knochenniveaus (< 0,7 mm) beobachtet. Sechs Implantate zeigten einen Knochenverlust von mehr als 0,7 mm; der maximale MBL lag bei 1,67 mm. Damit zeigte das Implantatsystem Überlebens- und Erfolgsraten von 100 Prozent.[6, 7]

Zwei Patent™ Implantate bei Baseline (oben) und klinisch stabile Gewebeniveaus – mit einer Zunahme des Weichgewebevolumens – bei der 7-Jahres-Kontrolle (unten; © Karapataki et al.[1])

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Übertragbarkeit auf die tägliche Praxis

Die Ergebnisse sind gut auf den implantologischen Alltag übertragbar: Die chirurgischen Eingriffe erfolgten mit klassischen Standardprotokollen. Alle chirurgischen und prothetischen Behandlungsmaßnahmen sowie die Nachsorgeuntersuchungen wurden in zwei Privatpraxen (Athen und Wien) durchgeführt. Bis auf ein Teilnahmealter von mindestens 18 Jahren gab es keine Ausschlusskriterien. Somit wurden auch Patienten mit Allgemeinerkrankungen (z. B. Down-Syndrom oder Krebs) und unter entsprechender Medikation (u. a. Antihypertensiva, Antidepressiva, Immunsuppressiva), Parodontitis, dünnem Gingivatyp, sowie (starke) Raucher in die Studie eingeschlossen. Auch waren die Indikationen in keinster Weise beschränkt: Implantate wurden im Ober- und Unterkiefer sowie im anterioren und posterioren Bereich gesetzt, und bei Bedarf wurden simultane Augmentationen durchgeführt.


Implantiert wurde zwischen 2009 und 2016, und die letzte Nachsorgeuntersuchung erfolgte im Mai 2021. Initial wurden 47 Patienten mit 108 Implantaten versorgt. Für eine finale Untersuchung waren davon noch 39 mit insgesamt 91 Implantaten verfügbar. Zur Baseline (Insertionsdatum) und der letzten Nachsorgeuntersuchung wurden Knochenverlust (MBL), Taschentiefe (PD), Sondierungsblutung (BOP) an vier Stellen (mesial, distal, bukkal, lingual) sowie die Mundhygiene (Simplified Oral Hygiene Index (OHI-S)[8]) erfasst.

Dr. Sofia Karapataki schlussfolgert: „Die Studie dokumentiert herausragende Langzeitergebnisse mit dem untersuchten Implantatsystem – auch in „Real Life“-Patienten, die ich in der täglichen Praxis zu behandeln habe. Die Ergebnisse lassen auf mehr Implantatbehandlungen ohne Periimplantitis im implantologischen Alltag hoffen.“

Literatur

1. Karapataki S, Vegh D, Payer M, Fahrenholz H, Antonoglou GN. Clinical performance of two-piece zirconia dental implants after 5 and up to 12 years. Int J Oral Maxillofac Implants. 2023 Dec 12;38(6):1105–114. doi: 10.11607/jomi.10284. PMID: 38085741.

2. Brunello G, Rauch N, Becker K, Hakimi AR, Schwarz F, Becker J. Two-piece zirconia implants in the posterior mandible and maxilla: a cohort study with a follow-up period of 9 years. Clin Oral Implants Res. 2022 Dec;33(12):1233–44. doi: 10.1111/clr.14005. PMID: 36184914.

3. Derks J, Tomasi C. Peri-implant health and disease. A systematic review of current epidemiology. J Clin Periodontol. 2015 Apr;42 Suppl 16:S158–71. doi: 10.1111/jcpe.12334. PMID: 25495683.

4. Lee CT, Huang YW, Zhu L, Weltman R. Prevalences of peri-implantitis and peri-implant mucositis: systematic review and meta-analysis. J Dent. 2017 Jul;62:1–12. doi: 10.1016/j.jdent.2017.04.011. PMID: 28478213.

5. Abdelhay N, Prasad S, Gibson MP. Failure rates associated with guided versus non-guided dental implant placement: a systematic review and meta-analysis. BDJ Open. 2021 Aug 18;7(1):31. doi: 10.1038/s41405-021-00086-1. PMID: 34408127; PMCID: PMC8373900.

6. Buser D, Weber HP, Lang NP. Tissue integration of non-submerged implants. 1-year results of a prospective study with 100 ITI hollow-cylinder and hollow-screw implants. Clin Oral Implants Res. 1990 Dec;1(1):33–40. doi: 10.1034/j.1600-0501.1990.010105.x. PMID: 2099210.

7. Kohal RJ, Knauf M, Larsson B, Sahlin H, Butz F. One-piece zirconia oral implants: one-year results from a prospective cohort study. 1. Single tooth replacement. J Clin Periodontol. 2012 Jun;39(6):590–7. doi: 10.1111/j.1600-051X.2012.01876.x. PMID: 22519944.

8. Greene JC, Vermillion JR. The simplified oral hygiene index. J Am Dent Assoc. 1964 Jan;68:7–13. doi: 10.14219/jada.archive.1964.0034. PMID: 14076341. 



Keine Periimplantitis bei einem zweiteiligen Implantatsystem – Wie ist das möglich?
Interview mit Dr. Roland Glauser, Zürich